NSG Schnaakenmoor
In Rissen liegt das 100 ha große Naturschutzgebiet Schnaakenmoor, einers der letzten Reste einer einzigartigen Moor- und Heidelandschaft im Nordwesten Hamburgs. Entwässerung und Aufforstungen hatten das nährstoffarme Zwischenmoor stark degradiert. Die Heideflächen vergreisten und verbuschten infolge der aufgegebenen Nutzung.
Die Geschwindigkeit der Wiederausbreitung der Moor- und Heidearten innerhalb der letzten 10 Jahre hat die Erwartungen übertroffen. Wo in den ersten Jahren nach der Umgestaltung noch Weißklee und Wiesengräser vorherrschten, wachsen heute wieder Schmalblättriges Wollgras, Glockenheide und seltene Binsen. Torfmoose bilden auf den zeitweise überstauten Flächen mittlerweise wieder dichte Polster und leiten ein erneutes Torfwachstum ein. Kiebitze nutzen die Flächen als Brutplatz, an den Gewässern findet sich die Nordische Moosjungfer ein, eine nach der FFH-Richtlinie europaweit geschützte Libellenart. In den trockeneren Bereichen überzieht die Besenheide im Spätsommer die Flächen mit einem violetten Teppich.
Die Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis) bevorzugt als Aufwuchsgewässer mesotrophe Stillgewässer. Als Imagines ist sie in Mooren anzutreffen. Das Foto zeigt ein ausgefärbtes Männchen, bei dem das letzte Abdomensegment gelb geblieben ist. Die Hochmoor-Mosaikjungfer ist an Hochmoorgewässern mit Torfmoos-Schwingrasen zu finden. Typisch für Libellen ist das Paarungsrad. Das Männchen hält mit seinen Hinterleibszangen das Weibchen am Kopf fest.
Im Jahr 2003 wurde das Naturschutzgebiet nach Norden und Osten erweitert. Ziel des in Arbeit befindlichen Pflege- und Entwicklungsplanes wird es sein, die offenen Moor- und Heideflächen zu sichern und weiter auszudehnen, auch um einen Biotopverbund mit dem weiter nördlich in Schleswig-Holstein liegenden Butterbargsmoor herzustellen.
Gebietsbetreuer Wolf Müller