NSG Lauenburger Elbvorland
Zwischen der Lauenburger Elbbrücke und der Grenze nach Mecklenburg-Vorpommern liegt das NSG „Lauenburger Elbvorland“. Es ist mit den Überflutungs- und Flachwasserbereichen der Elbe Teil eines FFH-Gebiets, in dem Lebensgemeinschaften der Stromtalauen geschützt werden. Die natürlichen Schwankungen des Wasserstandes der Elbe und die ständige Verlagerung von Sand und Schlamm sind der bestimmende Faktor für die Entwicklung und Erhaltung standorttypischer Lebensräume und Lebensgemeinschaften.
Die kurzlebigen Annuellen-Fluren auf den Sand- und Schlickflächen sind besonders artenreich.
Auf den Sand- und Schlickflächen entfaltet sich im Herbst bei längerem Niedrigwasser eine kurzlebige Pflanzendecke mit allerlei weiteren botanischen Besonderheiten: Aufsteigender Amarant (Amaranthus blitum), Hirschsprung (Corrigiloa litoralis), Braunes Zypergras (Cyperus fuscus), Schlammling (Limosella aquatica), Kleines Flohkraut (Pulicaria vulgaris) und Schmalblättriger Ampfer (Rumex stenophyllus) stellen sich ein, auch der geruchsintensive Einjährige Beifuß (Artemisia annua ) taucht jedes Jahr wieder auf. Besonders seltene Arten sind Feld-Seide (Cuscuta campestris) und die Sumpf-Platterbse (Lathyrus palustris). Das Elbe-Liebesgras (Eragrostis albensis) hat sich hier enorm ausgebreitet und bildet dichte Bestände.
Angler und Hundehalter verhalten sich leider im Naturschutzgebiet zum Teil wenig rück-sichtsvoll. Das Angeln in einem bestimmten Bereich des NSG ist erlaubt, doch sind manche Angler zu bequem, die von ihnen produzierten Abfälle zu entfernen. Einige Hundebesitzer lassen ihre Hunde hier frei laufen, langsam scheinen sich aber auch andere Hundehalter an die Regeln zu gewöhnen. Die Elbe schwemmt immer wieder allerlei Müll an, so dass hin und wieder Reinigungsaktionen notwendig sind. Die Belastung des Deichvorlandes mit Dioxinen gibt zu Sorgen hinsichtlich der weiteren Beweidung Anlass.
Gebietsbetreuer Kristin Ludewig,
Fotos Gerd Uwe Kresken