Über die Sozialen Medien wurden wir auf eine Aktion aufmerksam, die besonders in Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien zu einem lokalen Trend geworden ist; „Botanical street chalking“: Das Beschriften der Pflanzenarten mit Kreide auf der Straße! Gerade Jahre wie 2020, in denen die typischen Exkursionen nur vereinzelt stattfinden konnten, bieten sich hervorragend an, um neue Exkursionskonzepte zu testen. Als Streckenverlauf für den Hamburger Testlauf wählten wir die Geestkante von der U-Bahnstation Burgstraße bis zur U-Bahnstation Rauhes Haus.

Die Feinde des Chalkings sind frisch gemähte Flächen, unebener Untergrund sowie Regen. Die ersten beiden Punkte erfüllten sich glücklicherweise nicht. Mit Kreide bewaffnet beschrifteten wir im Juni munter ausgewählte Pflanzenarten entlang des Fußweges.

In großer Schrift wurde die Mäusegerste am Wegesrand oder das Niederliegende Mastkraut zwischen den Fugen eingekreist und beschriftet. Mit Pfeilen auf die Bäume gezeigt und die Blätter daneben gezeichnet. Sogar Blütenformen können mit auf den Gehweg gezeichnet werden.

Die Diversität an Pflanzenarten direkt am Wegesrand ließ glücklicherweise nicht nach. So konnten wir fast die gesamte Strecke ohne Dopplungen beschriften. Je weiter wir gingen, desto mehr Menschen kamen interessiert vorbei, angelockt von den bisher beschrifteten Arten. Kinder fanden es großartig von einem zum nächsten Kreidepunkt zu laufen. Insgesamt wurden wir häufig angesprochen, die Resonanz war durchweg positiv.

Unser Fazit: Chalking ist eine tolle Möglichkeit unabhängig von einer festen Uhrzeit allen Menschen die Möglichkeit zu geben, etwas über den Artenreichtum unserer Wegsäume und Randstreifen nahezubringen. Gerne wollen wir diese Art von Exkursion nächstes Jahr wieder anbieten. Probiert es doch selbst einmal aus – uns hat es großen Spaß gemacht.

Imke & Kolja Bodendieck

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