Zum wiederholten Male war ein größerer Teil der Meldetage von leichtem Frost und Schneetreiben begleitet – ein mittlerweile selten gewordenes Phänomen in Hamburg zu dieser Jahreszeit. Doch das hielt keinen Teilnehmer auf nach draußen zu gehen und fleißig zu melden. Im Gegenteil konnten wir mit 16 Einsendungen unterschiedlicher Melder, teilweise mit mehreren Einzellisten, die bisher stärkste Teilnahme dokumentieren! Das ist großartig und freut uns sehr! Besonders erfreulich sind die vielen wertvollen Fotos zu den Funden, von denen wir natürlich nur einen kleinen Teil hier zeigen können. Persönlich hat uns besonders gefreut, dass es einzelne Teilnehmer gibt für die die Neujahrspflanzenjagd beinahe Tradition geworden ist und die bereits für ihre eigene ‚Zählstrecke‘ Listen führen über Veränderungen in den einzelnen Jahren. So macht uns die Auswertung natürlich auch besonderen Spaß.

Neben der bereits üblichen Streuung der Meldungen von Lüneburg bis nach Brodten bei Lübeck, waren auch wieder Meldungen aus der Geltinger Birk, sowie von der dänischen Insel Als dabei. Innerhalb Hamburgs gab es dieses Mal einen leichten Überhang in den Hamburger Westen mit zwei Meldungen aus Bahrenfeld, einer aus Altona und einer aus St. Pauli, während der Süden und der Osten etwas knapp besetzt waren mit je einer Meldung aus Marmstorf und Allermöhe.

Eure Berichte waren wieder sehr lebendig und man kann dem in so einem kurzen Abriss kaum gerecht werden. So musste sich Birgit Treuten in St. Pauli am 04.01. wegen einsetzender Dämmerung und Schneefall plötzlich sehr beeilen die geplante Strecke noch fertig zu schaffen. Bereits zum zweiten Mal konnte Tina Wolkenhauer die ‚Jagd‘ für sich gewinnen und vermeldete 19 unterschiedliche Arten aus Dulsberg, was insgesamt die zweitgrößte Anzahl aller 5 Jahre ist. Dabei konnte sie auch mit diversen Neuzugängen für die Liste aufwarten. Darunter häufig gewordene verwildernde Sippen wie Dalmatiner Polster-Glockenblume (Campanula portenschlagiana) und Goldmarie (Bidens ferulifolia), auch heimische Arten wie Weißer Gänsefuß (Chenopodium album agg.) und Gewöhnlichem Ferkelkraut (Hypochaeris radicata). Sie ist hierbei aber dichtgefolgt von Brita Kliemt mit 18 unterschiedlichen Arten, darunter als Neuzugang der Weißen Lichtnelke (Silene latifolia subsp. alba).

Mit 20 Neuzugängen dieses Jahr ist noch einmal eine richtige Welle dabei gewesen! Besonders erstaunt war ich über den Fund von Matthias Weiner aus der Umgebung vom Stellmoorer Tunneltal mit Funden blühenden Efeus (Hedera helix) und der Gewöhnlichen Pestwurz (Petasites hybridus; Abb. 1). Wir selbst konnten in Bahrenfeld unter einer Hecke eine blühende Hybrid-Lichtnelke (Silene x hampeana; Abb. 2) finden. Erstaunlich auch der Fund von Lars Panzer aus Lüneburg – eine blühende Grasnelke (Armeria maritima subsp. elongata). Auffällig bei den Neuzugängen sind dieses Jahr viele Nelkengewächse und Schmetterlingsblüttler, wie z.B. ein von Hans-Jürgen Knüppel-Dudas in Ohlstedt gefundener Rot-Klee (Trifolium pratense). Die Gesamtliste steigt nun auf 122 Arten, wovon mit 56 Arten knapp die Hälfte 2025 gefunden werden konnte.

Am häufigsten wurden, ähnlich wie in den vergangenen Jahren Gänseblümchen, Vogelmiere und Gew. Greiskraut gemeldet. Nach auffällig vielen Haselblüten 2024, hielt sich diese 2025 noch etwas zurück, wohingegen vergleichsweise viele Gänsedisteln gemeldet wurden.

Über alle Jahre ergeben sich folgende Top 5:

  • 41 x Bellis perennis in 63 % aller Meldungen (+ 0 % z. Vorjahr)
  • 30 x Stellaria media (s.l.) in 46 % aller Meldungen (-3 % z. Vorjahr)
  • 26 x Poa annua in 40 % aller Meldungen (-1 % z. Vorjahr)
  • 24 x Lamium purpureum (↓3) in 36 % aller Meldungen (-4 % z. Vorjahr)
  • 21 x Senecio vulgaris (↑6) in 32 % aller Meldungen (+1 % z. Vorjahr)

Vielen Dank für alle Einsendungen sowie der Fotos und kleinen Geschichten von Ihren/Euren Neujahrstouren. Wir sind gespannt aufs nächste Jahr!

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