Rhododendren brauchen keinen Torf

Das war für viele Freunde und Mitglieder des Botanischen Vereins das überraschende Fazit, das Prof. Dr. Wolfgang Spethmann bei einem Vortrag am 04.02.2015 in Hamburg aus seinen Forschungen über die Gattung Rhododendron zog. So zeigte er Rhododendron-Wildvorkommen auf Dünensand, Lehm und Schotter, bei guter Wasserversorgung, aber fernab von Moorstandorten. Diese in vielen Züchtungen in Gärten und Parks kultivierten Ziersträucher sind keine Moorpflanzen. Auch an den pH-Wert( den Säuregrad) stellen sie keine besonderen Ansprüche, nur auf Kalkboden ist das Wachstum (außer bei der kalktoleranten Alpenrose R.hirsutum) kümmerlich. Rhododendren scheinen über die Fähigkeit zu verfügen , über Wurzelausscheidungen den pH-Wert des Bodens absenken zu können ( also versauern) zu können. Rindenmulch und Laubkompost reichen völlig aus, um ihnen in normalen Ackerböden bei der Entwicklung zu kräftigen Sträuchern zu helfen. Eine gute Durchlüftung des Bodens ist wichtig, um die Anreicherung von Kohlendioxid zu verhindern, das in neutral-alkalisch reagierenden Böden zur Entstehung von Hydrogencarbonat führt. Deswegen sollte keine Bodenverdichtung um den Wurzelteller herum erfolgen. Dazu ist kein Gramm Torf nötig.

Es wäre schön,wenn dieses Forschungsergebnis eines der weltbesten Kenner der arten- und sortenreichen Gattung Rhododendron( 1025 Arten, ca. 30.000 Sorten) eine weite Verbreitung fände,hofft Horst Bertram vom Botanischen Verein. Torf gehört ins Moor, Rhododendren brauchen ihn nicht.

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