Eine Umweltbehörde ohne Wald?

Das macht keinen Sinn findet man beim Botanischen Verein schon seit Jahren. Es war im Dezember 2001, da fragte der Verein in einer Presse-Mitteilung:
„Zurück ins Mittelalter?“
Oder was hat sich der neue Senat gedacht, als er Wald und Forst per Federstrich in  die Wirtschaftsbehörde verlagerte? Braucht der Wirtschaftssenator so dringend noch einen grünen Hut? Wie soll sich die ökologische Ausrichtung der Forstbehörde ausgerechnet in der Wirtschaftsbehörde verwirklichen lassen? Kann der Umwelt-senator auf eine so wesentliche Säule des Bereiches Naturschutz und Landschaftspflege verzichten? Warum reißt man die gewachsene und zukunftsfähige Zusammenarbeit auseinander? Wie will die Oberste Naturschutzbehörde Hamburgs ihren Aufgaben in den meistens mit Wald bestandenen Naturschutzgebieten künftig nachkommen? Wo ist hier ein Ziel des Handelns erkennbar? Warum wurden kein Sachverstand konsultiert und wozu die Eile?“

Auf alle diese Fragen hat es bis heute keine als sinnvoll zu bezeichnenden Auskünfte gegeben, findet Horst Bertram, der 2. Vorsitzende des Botanischen Vereins. Jetzt bestünde die Chance, die alten Fehler eines ganz anders zusammengesetzten Senats zu korrigieren und das Grün in der Umweltbehörde zusammenzuführen. Aber im Koalitionsvertrag findet man keine Information dazu.

Und was hat Wald in Hamburg mit Naturschutz zu tun?

Der größte Teil hamburgischer Wälder gehört zu Naturschutzgebieten oder/und zu FFH- oder/und Vogelschutzgebieten (Wohldorfer Wald, Duvenstedter Brook, Hainesch-Iland, Wittmoor, Höltigbaum/Stellmoorer Tunneltal, Borghorster Elbwiesen, Moorgürtel, Fischbeker Heide, Schnaakenmoor, Rodenbeker Quellental, Raakmoor).

Hinzu kommen hamburgische Waldflächen in Schleswig-Holstein, wie die Wälder im NSG Hansdorfer Brook, im NSG Ammersbek-Niederung, an der Oberalster (FFH-Gebiet), an der Moorbek (NSG Heidkoppelmoor) oder an der Sielbek (gesetzlich geschützte Biotope).

Daher kann eigentlich kein Zweifel daran bestehen, dass Naturschutz und Wald in eine Hand gehören, findet Horst Bertram und fordert SPD und Grüne auf, das wieder zusammenzuordnen, was zusammen gehört – wie es unter den Senatoren Curilla, Vahrenholt und Kuhbier war. Diese Chance sollte jetzt nicht vertan werden!

Horst Bertram

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