Presseartikel: Hamburg verschläft seine Chancen am Rande der Stadt…nach Meinung von K.-H.- Warnholz (CDU)

Während sich die Landwirte in Hamburg massiv über Flächenverluste beklagen und dafür den Naturschutz verantwortlich machen, rügt der CDU-Abgeordnete Warnholz die nach seiner Ansicht in Hamburg mangelnde Flächenbereitstellung für Gewerbe.

Wenn die Landwirtschaft in Hamburg Zukunft haben soll, darf aber nicht die Wirtschaft die Flächen zweckentfremden wollen. Ob in Altenwerder oder anderswo – wo eine höhere Rendite winkt, hat die Landwirtschaft das Nachsehen. Das sind die Erfahrungen von Horst Bertram , Geschäftsführer des Botanischen Vereins in Hamburg.

Mitunter kommen private Investoren sogar auf die Idee, Landwirtschaftflächen aufzukaufen und auf den Tag zu warten, an dem man den Ackerbau aufgibt.

So geschehen mit 50 ha Acker und Grünland im Landschaftsschutzgebiet im Volksdorfer Osten.

Herr Warnholz greift offenbar einen Vorschlag  aus dem Paket der Handelskammer aus dem  Jahre 2010 zur Ausweisung neuer Gewerbeflächen auf.  (Hamburg 2030. Ein Projekt der Handelskammer Hamburg).

Darin wurden Landwirtschaftsflächen in großem Maßstab in Gewerbegebiete umgeplant; u. a: in Billwerder 85 ha, Neuland-Ost 84 ha, Gut Moor 65 ha, Wendlohe Nord 30 ha,  Rahlstedt 23+29 ha. darunter die jetzt wieder ins Spiel gebrachte Gegend. (Landschaftsschutzgebiet, Ausgleichsflächen für Gewerbepark )

Zu den „Entwicklungsherausforderungen“ bemerkten die Autoren der Handels-kammer damals kurz und  knapp: „Umgang mit Partikularinteressen, Landwirtschaft“. Das klingt so, als sei nur die Handelskammer zu übergreifendem (altruistischem?)  Planen in der Lage und die Landwirte seien nur vernachlässigbare Vertreter eigener Interessen.

Präsident der Handelskammer Hamburg war damals Frank Horch, heute Präses der BWVI und zuständig auch für Landwirtschaft. Das lässt die Frage aufkommen, wie ein Senator die Landwirtschaft schützen soll, der deren Flächen eigentlich in Gewerbegebiete umwandeln möcht

Diese Entwicklung darf doch nicht immer so weiter gehen!

Die landwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaft in und um Hamburg zu erhalten, gehört vielmehr  zu den im Landschaftsprogramm Hamburg festgeschriebenen Zielen.

Naturschutz erschöpft sich nicht im Ausweisen von Naturschutzgebieten, sondern umfasst auch die „Normal-Landschaft“.

Es ist an der Zeit, Landwirtschaft (und Wald) endlich aus dem Zugriff der Wirtschafts-behörde zu befreien, denn unter den jetzigen Umständen  kann die Agrar- und Forstverwaltung  die ihr zugedachten Aufgaben, zu denen mehr und mehr öko-logische Belange gehören, nicht wahrnehmen.

Beide Bereiche gehören zur Umweltbehörde,  fordert der Botanische Verein.

Dafür sollte auch Herr Warnholz sich einsetzen und nicht für die Zerstörung der landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft wegen  einiger  Millionen neuer Steuereinnahmen.

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