Ein Projekt des Botanischen Vereins:

Aussaat VorbereitungUnseren Insekten geht es schlecht. Schmetterlinge und Wildbienen finden in der Landschaft kaum Nektar, Blütenpollen und Entwicklungsmöglichkeiten. Andererseits ist es eigentlich gar nicht so schwierig, Hilfestellung für diese Insekten zu leisten – und das möchte der Botanische Verein gerne tun.

An der Glashütter Landstraße im Nordosten Hamburgs erstreckt sich ein fast 2 km langer zwischen 2- 6 m breiter Grasstreifen auf der Westseite der Straße, parallel zu einem Fuß- und Radweg. Dieser Streifen wurde teilweise von Riesen-Goldrute und Gehölzen überwuchert. Der Boden ist überwiegend mager und wird nicht gedüngt, zum Teil ist der Bewuchs lückig und der Boden sandig, großenteils ist die Fläche besonnt. Das sind nahezu ideale Bedingungen für einen blütenreichen Magerrasen, für Wildbienen und Tagfalter.

Die Abschirmung durch einen gehölzbestandenen Knick gegen die viel befahrene Straße vermindert den Eintrag von Schadstoffen. Viele dort entlang radelnde oder spazierende Menschen würden sich an einem bunten Wegrand erfreuen.

Anlage eines BlühstreifensEigentlich hätte das auch längst geschehen sollen, denn beim Ausbau der Straße im Jahre 2009 war das als Teil der Ausgleichsmaßnahmen festgesetzt worden. Da aber dem Bezirksamt Wandsbek die dafür bereitgestellten Gelder längst abhandengekommen waren und kein Personal verfügbar ist, das sich der Sache annehmen könnte, hat der Botanische Verein hier ein Projekt gestartet. Dank einer großzügigen Spende der Sparda-Bank Hamburg konnten wir einen 2600 qm umfassenden straßenparallelen Grasstreifen durch eine Firma des Garten- und Landschaftsbaues durchfräsen lassen. Vorbereitend hatte das Bezirksamt Wandsbek den Grasstreifen mähen und abräumen lassen. Bei typischem April-Wetter haben wir dann in einer Mit-Mach-Aktion den Streifen am 29.4.17 von Hand eingesät. Dabei haben wir ausschließlich Regio-Saatgut, also Kräuter-Samen aus nordwestdeutscher Herkunft verwendet.

Das Saatgut wurde uns von der Deutschen Wildtierstiftung gespendet. Große Hilfe leistete uns der am Glashütter Stieg ansässige Reiterhof, der das Anwalzen der eingesäten Flächen sehr sorgfältig durchführte. Die regenreichen seitdem verflossenem 3 Wochen waren die richtige Witterung für die Keimung unserer Ansaaten.

AussaatDa die zur Verfügung stehenden Flächen wegen der Nähe von Gehölzen und des Radweges und anderer Hemmnisse nicht so groß wie ursprünglich geplant waren, stehen für eine Fortsetzung des Projektes auf einer anderen Fläche noch Mittel bereit. Das soll dann aber erst Anfang September geschehen. Bis dahin wird man hoffentlich auf dem Blühstreifen wenigstens die beigemischten einjährigen Arten wie Mohn und Kornblume blühen sehen, ehe dann die ausdauernden Kräuter ihren Platz einnehmen. Die regelmäßige Pflegemahd wird dann das Bezirksamt Wandsbek übernehmen.

Horst Bertram (17.5.2017)

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